Sterben? Müssen wir das nicht alle?

Wie geht ein Mensch damit um, wenn eine ärztliche Diagnose ihm zeigt: Das Leben ist endlich? Silke Simeta, die wir hier in unserem Artikel zeigen dürfen, hat dazu eine ganz klare Devise:
Niemals wird sie sich die Lebensfreude nehmen lassen. Psychische Stärke lässt sie weiter lachend durchs Leben laufen, auch wenn es (natürlich!) die dunklen Momente gibt.
Doch es sind ganz andere Themen, die sie beschäftigen, denkt sie an das Unaufhaltsame an ihrer Erkrankung. „Ich weiß und spüre es jetzt schon: Diese Krankheit wird auch ganz rationale Probleme mit sich bringen. So wird das Geld bereits jetzt knapp, dabei stehen wir doch erst am Anfang. Es fällt mir aber sehr, sehr schwer, darüber zu sprechen.“
Worum handelt es sich bei der Krankheit ALS?
Die Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) gehört zur Gruppe der Motoneuron- Krankheiten und ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Das Degenerieren der ersten Motoneurone führt zu einem erhöhten Muskeltonus (spastische Lähmung).
Durch Schädigung der zweiten Motoneurone kommt es zu zunehmender
Muskelschwäche (Parese bis Plegie), die mit Muskelschwund einhergeht. Das führt zu fortschreitenden Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens. ALS ist eine zwar weltweit auftretende, jedoch insgesamt seltene Erkrankung. Von 100 000 Menschen erkranken pro Jahr etwa ein bis drei neu an ALS (Inzidenz). Die Prävalenz – das heißt die Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt erkrankten Menschen – wird mit 3 bis 8 pro 100.000 angegeben.
ALS ist unheilbar und die Lebenserwartung ist verkürzt. Durchschnittlich sterben Menschen mit ALS 3 Jahre nach Diagnosestellung, einige leben auch bis zu 10 Jahren mit der Erkrankung. Todesursache ist meist die Schwächung bzw. Lähmung der Atemmuskulatur.