Elias Biechele – Wenn Stimme und Herz eins werden
Elias Biechele – Wenn Stimme und Herz eins werden
Ganz TV-Deutschland sitzt vor den Schirmen, flimmert die beliebteste deutsche Castingshow in die Wohnzimmer: Dann ist The-Voice-Zeit. Blind-Auditons, Hot Seats… hochkarätige Sängerinnen und Sänger als Juroren. Das Format passt. Elias Biechele denkt gerne an die Zeit zurück: „Es war sehr spannend und hat mir vor allem eines gebracht: Kontakte, Kontakte, Kontakte.“ Er, der schon zahlreiche Awards gewonnen hatte als Jugendlicher, der deutscher Vizemeister im Hip-Hop mit dem Team von Vera Braun wurde, erlangte bundesweite Bekanntheit. Seither ist es ruhig um ihn geworden?
Mitnichten. Überall in Europa hat der Gmünder Auftritte. Schreibt zudem mit den bekanntesten deutschen Songwritern an eigenen Liedern – hinausgegangen in den Markt ist er ganz bewusst damit noch nicht. „Das will gut vorbereitet sein. Schließlich will ich nicht einfach etwas auf Spotify und Amazon Music stellen und dann dümpelt das vor sich hin und kein Hahn kräht danach.“ Nein der Weg wird professionell sein.
Zu viele warnende Beispiele gibt es. Aber viele eben nicht mit dem Können von Elias Biechele ausgestattet. Und mit einem sehr wichtigen Gut: Geduld. „In der Musik kann es ganz schnell gehen. Oder eben auch dauern, bis sich ein Rädchen ins andere fügt.“ Daher macht er sich auch keinen Stress, um „in möglichst kurzer Zeit einen großem Hit zu landen. Das wäre wenig professionell, so zu denken – ich arbeite mit vielen an der Karriere, an den passenden Stücken. Und ebenso an all den administrativen Aufgaben.
“ Langweilig wird es Elias dabei ganz gewiss nicht. Immer wieder zieht es ihn ins Ausland, stehen auch noch ohne eigene Lieder Auftritte an. „Ich bin häufig auf der Bühne. Jedes Mal mit großem Spaß.“ Nervosität kennt er dabei nicht. Kannte er noch nie. „Ich weiß, was ich kann. Und ich mache das, was mir am meisten Freude bereitet: Singen! Also warum sollte ich aufgeregt sein?“ Selbst vor den großen TV-Kameras war er es nicht. Ein wenig Wehmut ist dabei, blickt er auf den Schluss bei „seiner“ Staffel von „The Voice“ zurück. „Ich gehörte zu den Favoriten auf den Sieg – das gaben mit auch die Coaches zu verstehen. Doch leider liefen die Hot Seats für mich sehr unglücklich. Ich musste als Erster ran, niemand forderte mich heraus bis zur letzten Sängerin. Sie tat es – und seit einem Auftritt waren Stunden vergangen. Das Publikum am TV hatte mich längst vergessen – und stimmte schließlich gegen mich. Das war natürlich schade. Aber so ist es nun mal.“
Seinen Traum lebt der Gmünder dennoch weiter. Jeden Tag. Und arbeitet an sich, an seiner Stimme, an seinem Körper. Das Gesamtpaket Elias Biechele muss stimmen – da lässt er keinen Zweifel dran. Längst hat er für sich seinen Weg erkannt: „Die Popmusik ist meine Welt. Definitiv. Ich habe viel im Bereich der Musicals gemacht, doch ich sehe mich am meisten im Pop-Genre. Dennoch will ich nicht ausschließen, auch mal wieder auf einer Musical- Bühne zu stehen. Den ,Tarzan‘ würde ich schon gerne einmal spielen.“
Viele Möglichkeiten, keine Idole
In den letzten Jahren hat er dabei auch ganz genau den Markt verfolgt. Bisher arbeitet Elias ohne Manager, steht aber im ständigen Austausch zum Beispiel mit Giovanni Zarella. „Diese Hilfen, auch von seiner Seite, sind enorm wichtig. Daher ist es durchaus möglich, dass ich bald einen Manager habe. Die Gespräche laufen.“ Die größte Unterstützung in seinem ganzen Leben bekommt der 19-Jährige von seinen Eltern, seinen Großeltern, dem Onkel:
„Ich bin vor allem meinen Eltern natürlich unendlich dankbar, dass sie mich so dabei unterstützen, um meinen Weg gehen zu können. Ohne sie wäre das alles unmöglich.“
Denn auch sein direktes Umfeld macht ihm ständig klar, dass die Möglichkeiten groß sind, die Chance da. Dabei sagt Elias ganz deutlich: „Ich habe viele in der Musikbranche, die eine Orientierungshilfe sein können. Aber Idole? Nein, die habe ich nicht. Ich will ja von niemandem eine Kopie werden. Mein eigener Still soll es sein, der am Ende den Erfolg bringt.“ Dabei legt sich Elias Biechele in Sachen Sprache klar fest: „Ich werde immer auf deutsch singen. Erstens ist der Markt hier groß genug, zweitens ist die Chance im Englischsprachigen um ein Vielfaches geringer, wenn die eigene Muttersprache eben nicht englisch ist. Das heißt nicht, dass auch ein Cover oder so funktionieren kann, aber grundlegend werde ich deutsche Lieder schreiben und singen.“
Balladen – „da fühle ich mich wohl“
Sein Herz verloren hat Biechele an die Balladen. Langsame Stücke, die viel Gefühl und bei aller Wucht eine Zartheit in der Stimme verlangen. „Ich fühle mich bei den Balladen wohl, auch wenn es sehr schön ist, auf der Bühne auch mal richtig abzugehen. Das eine schließt das andere ja nicht aus.“ Und nicht nur die Musik darf dabei verträumt sein – Elias hat seine Träume selbst durchaus ebenso. Wo er sich in fünf Jahren sieht, wollen wir von ihm wissen. Er überlegt kurz, dann sagt er: „In großen Hallen als Hauptact. Die Porsche-Arena einmal zu füllen, ist ein großes Ziel. Ich kann es nicht genau sagen, warum, aber diese Halle hat mir schon immer besonders gefallen. Auch wenn sie gar nicht zu den ganz großen in Deutschland gehört.“















































